Vom Abfallsack bis zum Zahnstocher

Wenn man als Besucher oder Patient ins Spital geht, macht man sich nicht wirklich Gedanken darüber, ob auf den Stationen stets Verbandsmaterial vorhanden ist, die Ärzte im OP genügend Nahtmaterial zum Verschliessen der Wunden haben oder das Sekretariat über ausreichend Kopierpapier verfügt. Doch wer sind die Heinzelmännchen im Hintergrund, die dafür sorgen, dass kein Mangel entsteht ?

Es liegt ein bisschen abseits, am Rande des Spitalkomplexes: das Zentrallager. Es gibt keine Anlieferrampe und fällt daher auch keinem Besucher wirklich auf. Doch pro Tag fahren etwa vier bis fünf Lastwagen vor und liefern allerlei Ware, die das Spital Langenthal zum Funktionieren braucht. Hinzu kommen diverse Paketlieferdienste. So werden täglich etwa 50 bis 70 Pakete ausgepackt, gelagert oder weitergeleitet plus etwa sieben bis acht Palette mit Ware.

Versorgung der ganzen SRO AG
Stefan Müller, Bereichsleiter Zentrallager und Logistik, gibt einen Einblick: «Wir versorgen die gesamte SRO AG mit allem Verbrauchsmaterial, das heisst, nicht nur das Spital in Langenthal, sondern auch die Niederlassungen in Niederbipp, Huttwil und Herzogenbuchsee. Vieles wird über uns bestellt und dann direkt an die Niederlassungen geliefert. Was ins Spital Langenthal geliefert wird, wird von uns geprüft und dann entweder bei uns ins Lager gelegt oder direkt ins Aussenlager des Operationsbereiches.» So befinden sich permanent etwa 2800 verschiedene Artikel im Zentrallager: vom Werbeartikel über das Büromaterial bis zum Nahtmaterial für den OP. Müller erklärt: «Zusätzlich haben wir etwa 3000 Artikel als sogenannte ‹Durchlaufartikel›, die wir nach Eingang prüfen und anschliessend direkt dorthin weiterleiten, wo sie gebraucht werden ‒ also in die Verwaltung, in den OP oder andere Bereiche im Spital. Allein im Aussenlager im OP-Bereich befinden sich etwa 1500 Artikel.»

Mehr Schutzartikel während der Pandemie
Im Zusammenhang mit der Pandemie haben sich auch Dinge verändert, wie Remo Leu, stellvertretender Bereichsleiter Zentrallager und Logistik, erklärt: «Insbesondere an Schutzmasken und Handschuhen ist der Bedarf deutlich angestiegen. So brauchen wir aktuell pro Woche rund 30 000 Handschuhe und etwa 10 000 Schutzmasken.»

Verteilung im gesamten Betrieb
Natürlich sind die Mitarbeitenden des Zentrallagers auch zuständig für die Verteilung der Waren, insbesondere in den Lagerräumen der Pflegestationen. Remo Leu: «Wir stellen sicher, dass auf den Pflegestationen stets genügend Material vorhanden ist. Dafür sind wir zweimal pro Woche auf jeder Station, füllen alle Materialien auf, prüfen Verfallsdaten, ersetzen, was fehlt, und haben so immer eine gute Kontrolle und Übersicht. Generell gilt, dass wir alle Lagerräume so umfangreich wie nötig bestücken, aber trotzdem so schlank wie möglich. So hat man nie zu viel und nie zu wenig Material auf den Stationen.» Unterstützt werden die Verantwortlichen durch ein speziell dafür entwickeltes, hoch modernes EDV-Programm.

Gut zu Fuss
Die Mitarbeitenden des Zentrallagers müssen gut zu Fuss sein, denn das gesamte zu verteilende Material wird auf Wagen geladen und zu Fuss im gesamten Betrieb verteilt. Stefan Müller: «So kommt man schnell auf 8 bis 12 Kilometer, die man pro Tag zurücklegt. Aber wir machen das gerne, denn wir wissen, wie wichtig unser Dienst ist ‒ für das Fachpersonal und schliesslich auch für die Patienten.»

 

 

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