Nachts, wenn alles schläft...
... arbeiten sie im Spital Langenthal und sind auch in der Nacht für die Patienten da: Die Mitarbeitenden in der Pflege, der Radiologie, im Notfall und in vielen anderen Bereichen. Doch was ist das Besondere an der Arbeit in der Nacht?
Selina Vogel-Wyss, dipl. Radiologiefachfrau HF
«Im Gegensatz zur Arbeit am Tag, wo wir ein klares Programm von ambulanten Patienten und kurzfristigen Notfällen haben, ist die Arbeit in der Nacht viel ruhiger.In der Radiologie finden nachts ausschliesslich Röntgen- und CT-Untersuchungen von Notfällen statt.
Daher sind die Nächte auch unterschiedlich: In manchen Nächten haben wir kaum Patienten, in anderen Nächten jede Stunde einen Patienten. Generell ist die Arbeit jedoch ruhiger und man hat die Möglichkeit, einiges an Büroarbeiten und andere Dinge zu erledigen, für die man tagsüber nicht immer genügend Zeit hat.
Mein Tipp:
Darauf achten, dass der Biorhythmus einigermassen beibehalten werden kann. So hilft es, am Tag nach dem Nachtdienst nicht zu viel zu schlafen.»
Brigitte Schäppi, dipl. Pflegefachfrau HF
«Die Nachtarbeit auf der Station unterscheidet sich schon deutlich von derjenigen am Tag. In der Nacht ist die Arbeit in der Regel ruhiger, weil das Tagesgeschäft ruht. Es kann jedoch durch Notfallsituationen oder unruhige Patienten auch hektisch werden. Wir arbeiten in einem kleinen Team, dadurch ist jeder auf den anderen angewiesen und wir müssen uns aufeinander verlassen können.
Viele Patienten sind aufgewühlt, da die persönliche Situation belastend ist. Daher bemühe ich mich, den Patienten eine angenehme Schlafumgebung zu bieten. Nachts machen sich Patienten auch oft Gedanken und Sorgen um die eigene Situation. Hier helfen Gespräche, alternative Massnahmen oder auch mal geeignete Schlafmedikamente.
Mein Tipp:
Vor der Nachtschicht nach Möglichkeit ausschlafen oder während des Tages schlafen und während der Arbeit genügend Wasser trinken.»
Philipp Schulze, dipl. Fachmann Operationstechnik HF
«Während der Nacht arbeiten wir in einem sehr kleinen Team und müssen viele Entscheidungen eigenverantwortlich treffen. Obwohl wir nachts Notfälle wie Blinddarm, Not-Kaiserschnitte oder Nerven- und Gefässverletzungen operieren, ist die Arbeit ruhiger als am Tag, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde.
Da ich eher ein Nachtmensch bin, macht mir das Arbeiten während der Nacht kaum Schwierigkeiten, wobei der Wechsel zwischen Nacht- und Tagarbeit mit zunehmendem Alter etwas anstrengender wird.
Mein Tipp:
Die Nachtarbeit erfordert eine gewisse körperliche und mentale Stärke. Daher sollte man generell sehr auf die eigene Gesundheit achten.»
Anna Witschi, dipl. Biomedizinische Analytikerin HF
«Von 10 Uhr abends bis 7 Uhr morgens ist das Labor im Spital Langenthal nur mit einer Person besetzt. Während dieser Zeit führen wir sämtliche Wartungsarbeiten an den Laborgeräten durch und alle notwendigen Analysen, die im Zusammenhang mit Notfällen vorgenommen werden müssen, wie Blutgruppenbestimmungen und diverse weitere Blutanalysen.
Da man alle Tests alleine durchführt, trägt man die komplette Verantwortung und muss äusserst konzentriert arbeiten. So hat man natürlich auch die Übersicht über alle aktuellen Fälle und kann sich die Arbeiten im Labor weitgehend selber einteilen, was ich sehr schätze.
Mein Tipp:
Am Tag vor dem Nachtdienst sollte man möglichst gesund und nicht fettig essen und viel Wasser trinken. Nachtarbeit ist wohl in jedem Beruf anstrengend, da sie nicht unserem Biorhythmus entspricht. Daher sollte die Nachtarbeit von allen, die davon profitieren, geschätzt werden.»
Sebastian Berger, Assistenzarzt, Medizinische Klinik
«In der Nacht bin ich für die Betreuung der Patienten auf den Stationen und dem Notfall zuständig. Die Aufgaben sind weniger routinemässig als im Tagdienst, die Arbeit ist jedoch anstrengender, da sich der Körper in der ersten Nacht an einen neuen Rhythmus gewöhnen muss.
Obwohl die Arbeit nachts anstrengender ist, gibt es immer wieder schöne Momente, wenn man Patienten helfen kann. Und da wir in einem kleineren Team arbeiten, muss man sich aufeinander verlassen und lernt sich dadurch auch besser kennen.
Mein Tipp:
Während des Nachtdienstes sollte man nicht schlafen, denn dann ist man tagsüber nicht müde und der Körper stellt sich nicht um. Regelmässige Mahlzeiten sind wichtig und man sollte auf Snacks zwischendurch verzichten.»