Ärztlicher Tipp: Rauchstopp

Dass Rauchen schädlich ist, ist hinlänglich bekannt und auf den Zigarettenschachteln ist dieser Hinweis kaum mehr zu übersehen. Auch die negativen gesundheitlichen Auswirkungen wie Lungenkrebs, COPD oder ein erheblich erhöhtes Herzinfarktrisiko kennt jeder. Um erfolgreich mit dem Rauchen aufhören zu können, gibt es einige Punkte, die man wissen sollte.

Von heute auf morgen?
Es gibt Menschen, die das Rauchen ohne Unterstützung und Nikotinersatz von heute auf morgen aufgeben können und auch nicht wieder damit anfangen. Dies gelingt jedoch nur in 5% aller Fälle. Wesentlich höher ist die Erfolgschance, wenn man den Rauchstopp gezielt angeht und dabei eine Beratung und Medikamente in Anspruch nimmt und bestimmte Verhaltensmuster ändert. Mit dieser Unterstützung gelingt es bis zu 30%, mit dem Rauchen aufzuhören.

«Ein Rauchstopp kann die Lebenserwartung um bis zu 10 Jahre erhöhen.»

Was hilft?
Man sollte sich einen festen Termin setzen, ab wann man mit dem Rauchen aufhören möchte. So kann man sich darauf vorbereiten und den Rauchstopp bewusst planen. Medikamentös kann ein Rauchstopp entweder mit Nikotinersatz wie Pflaster, Mundspray etc. oder aber mit Tabletten unterstützt werden, die die Lust aufs Rauchen unterdrücken. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld vom Hausarzt oder Apotheker entsprechend beraten lässt. Eine Rauchstoppberatung kann beim Hausarzt, bei der Lungenliga Langenthal oder der Berner Gesundheit in Anspruch genommen werden.

Positive Auswirkungen auf die Gesundheit

  • Nach 1 – 9 Monaten: Husten oder Atemnot nehmen ab.
  • Nach 1 Jahr: Risiko für eine koronare Herzkrankheit (Verengung der Arterien) ist noch halb so hoch wie bei einem Raucher.
  • Nach 5 – 15 Jahren: Risiko für einen Schlaganfall ist nun gleich hoch wie bei einem Nichtraucher.
  • Nach 10 Jahren: Sterberate für Lungenkrebs ist noch halb so hoch wie bei Rauchern. Risiko noch halb so hoch, an Speiseröhren-, Mund-, Blasen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken.
  • Nach 15 Jahren: Risiko für koronare Herzkrankheiten ist nun gleich hoch wie bei einem Nichtraucher.

Weitere positive Veränderungen

  • Weissere Zähne, jünger aussehende Haut
  • Verbesserte sexuelle Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit
  • Verstärkte Sinneswahrnehmungen (z. B. Geruchs- und Geschmackssinn)

Dr. med. Urs Ulrich, Allgemeine Innere Medizin und Pneumologie FMH

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