Chirurgische Adipositastherapie
Wenn konservative Adipositastherapien innerhalb der von den Krankenversicherern vorgeschriebenen 24 Monaten erfolglos bleiben oder bereits relevante Folgeerkrankungen vorliegen, ziehen wir eine bariatrische Operation in Betracht.
Wir führen seit Jahren verschiedene Verfahren der Bariatrischen Chirurgie in unserer modernen Infrastruktur durch. Hierbei unterscheiden wir zwischen zwei Eingriffen: Bei einem Magenbypass wird ein kleiner Vormagen vom Restmagen abgetrennnt und neu mit dem Dünndarm verbunden. Die Schlauchmagenbildung ist ein jüngeres Operationsverfahren. Dabei werden rund drei Viertel des Magens entfernt und es verbleibt ein schlauchförmiger Restmagen zurück.
Beide Eingriffe ermöglichen Ihnen nur noch die Aufnahme kleiner Essmengen und bewirken eine Veränderung der Hormone Ihres oberen Verdauungstraktes, welche das Hunger- und Sättigungsgefühl steuern. Die Operationen werden laparoskopisch (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Welcher Eingriff für Sie am sinnvollsten ist, bestimmen wir nach einer umfangreichen Vorabklärung mit Ihnen im gemeinsamen Gespräch.
Magenbandoperationen führen wir seit geraumer Zeit nicht mehr durch, da sich diese in verschiedenen Studien langfristig nicht bewährt haben und nach fünf bis zehn Jahren zu Komplikationen führen können.
Der Erfolg einer bariatrischen Operation hängt davon ab, ob Sie Ihr Essverhalten und Ihren Lebensstil grundlegend ändern. Eine lebenslange Nachbetreuung durch unsere Ärzte und Ernährungstherapeuten mit regelmässigen Kontrollen der Blutwerte ist unerlässlich. Nur so können wir lebensbedrohliche Mangelzustände und Komplikationen, welche nach einem bariatrischen Eingriff auftreten können, frühzeitig erkennen und behandeln.
Bariatrische Operationen
Bei diesem Eingriff wird rund 75 Prozent des Magens entfernt. Der Magen wird hierbei mit einem mechanischen Klammernahtgerät (Linearer Stapler) in Längsrichtung durchtrennt. Ein enger Schlauch wird belassen, der abgetrennte Magen wird entfernt. Damit verkleinert sich das Fassungsvermögen (Volumen) des Magens durch eine sogenannte Restriktion. Das heisst, die Menge der möglichen Nahrungszufuhr wird reduziert. Die zugeführten Speisen bzw. deren Nährstoffe werden aber ungehindert vom Körper aufgenommen (absorbiert). Es findet keine Malabsorption (Reduktion der Nährstoffaufnahme) statt.
Diese Operationsmethode kann nicht rückgängig gemacht werden. Sie existiert bereits seit vielen Jahren und zeigt im Vergleich zum Magenbypass in Bezug auf die Gewichtsreduktion ähnlich gute Resultate. Bezüglich der Verbesserung des Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit) und der Refluxerkrankung (GERD/Sodbrennen) zeigt sie in Studien jedoch weniger gute Resultate als der Magenbypass.
Beim Magenbypass wird der Magen durch ein mechanisches Klammernahtgerät (Linearer Stapler) so verändert, dass lediglich ein kleines Reservoir (Magenpouch) für die Nahrungszufuhr verbleibt. Man spricht hier von der restriktiven Komponente des Magenbypasses, weil danach nur noch eine geringe Menge an Nahrung zugeführt werden kann.
Der Magenpouch wir in einem nächsten Schritt mit einem Dünndarmabschnitt neu verbunden, welcher die Nahrung lediglich weitertransportieren kann. Eine Nährstoffaufnahme (Absorption) findet mangels Verdauungssäften in diesem Dünndarmabschnitt nur im geringen Ausmass statt. Erst wenn die Verdauungssäfte über den sogenannten biliären Schenkel (orange) mit dem alimentären Schenkel zusammengeführt werden, kann der Körper die Nährstoffe im sogenannten Common Channel (grün) aufspalten und aufnehmen (absorbieren).
Dieses Prinzip wird als Malabsorption bezeichnet.
Der Magenbypass zeigt nicht nur bezüglich der Gewichtsreduktion ausgezeichnete Resultate. Auch können Folgeerkrankungen der Adipositas gemildert und sogar geheilt werden (z.B. Diabetes Mellitus).